Jahreshauptversammlung 2024

Schwarzkehlchen (Foto: naturgucker.de [R.Tichai])
Schwarzkehlchen (Foto: naturgucker.de [R.Tichai])

NABU Büttelborn begrüßt zahlreiche neue Mitglieder

In der harmonisch verlaufenen Jahreshauptversammlung konnte Dr. Matthias Werner, der 1. Vorsitzende des NABU Büttelborn, mit 284 Mitglieder einen neuen Mitgliederhöchststand verkünden. Im Jahresbericht fanden sich eine Vielzahl von Aktionen und Projekten der rührigen Büttelborner NABU-Gruppe. Neben der Pflege von Orchideenstandorten, Greifvogel- und Rebhuhnkartierungen war die NABU-Gruppe beim Fairen Fest als auch beim Büttelborner Weihnachtsmarkt (hier mit Apfelsaft und 'Mispelchen') jeweils mit Ständen vertreten. Bei der jährlich Ende Februar / Anfang März im Programm des NABU befindlichen Müllsammelaktion wurden wiederum eine größere Menge Unrats gesammelt, die freundlicherweise im Nachgang von der Gemeinde Büttelborn entsorgt wurde.

 

Die traditionell bereits seit über 50 Jahren an Christi Himmelfahrt stattfindende Vogelstimmenwanderung lockte bereits früh am Morgen rd. 80-90 Teilnehmer, um sich an den frühmorgendlichen Vogelgesängen zu erfreuen.

Steinkauz (Foto: naturgucker.de [U.Köffler])
Steinkauz (Foto: naturgucker.de [U.Köffler])

Neues von der NABU-Streuobstwiese

Die Pflege der NABU-Streuobstwiese – und hier insbesondere der erweiterten Fläche mit fast 100 weiteren 2021 gepflanzten hochstämmigen Obstbäumen – stand im letzten Jahr bei den Büttelborner Naturschützern besonders im Fokus. Durch die Einsaat der großen Blühwiese hat sich der Lebensraum und die Strukturvielfalt des Refugiums noch einmal deutlich erhöht.

 

Mit Rebhuhn, Wachtel, Schwarzkehlchen und Steinkauz haben mittlerweile eine ganze Reihe gefährdeter Vogelarten hier sogar einen neuen Lebensraum gefunden. Durch den Blütenreichtum ist das Gelände zudem zu einem Eldorado für Insekten und Eidechsen geworden. Zwei von der Volksbank gesponserte Ruhebänke am Rande des Areals laden die Büttelborner Bevölkerung zum Verweilen ein.

  

Der Landschaftspflegeverband Groß-Gerau hat in diesem Frühjahr in Kooperation mit der NABU-Gruppe einen Obstbaum-Schnittlehrgang auf dem NABU-Gelände durchgeführt, der sehr lehrreich war und bei den Teilnehmenden – darunter auch sechs Mitgliedern der NABU-Gruppe Büttelborn - großen Anklang fand.

Feldsperling (Foto: naturgucker.de [A. Schäfferling])
Feldsperling (Foto: naturgucker.de [A. Schäfferling])

Dramatischer Bestandseinbruch bei Feldsperlingen

Die Kontrolle der von der Büttelborner Gruppe betreuten Nistkästen ergab leider ein trauriges Ergebnis. Nachdem in früheren Jahren die Nistkästen auf der NABU-Obstwiese zumeist zu rd.  90% durch Feldsperlinge belegt waren, fanden sich dieses Jahr insgesamt deutlich weniger Feldsperlinge in den Kästen, zudem viele tote Jung- und Altvögel sowie auch einige verlassene Gelege. Nach Recherchen bei anderen Vogelschützern scheint es innerhalb von 1-2 Jahren landesweit einen dramatischen Bestandseinbruch gegeben zu haben. So gibt es in der Wetterau z.B. nur noch ganz vereinzelte Beobachtungen, so dass die Ergebnisse aus Büttelborn ins landesweite Bild passen. Die Ursachen für den ungewöhnlich dramatischen Bestandseinbruch sind noch nicht geklärt. Mögliche Ursache ist Nahrungsmangel in den offenen Ackerlandschaften. 

Foto: pixabay
Foto: pixabay

NABU weiterhin sehr in Bürgerinitiative BI 21 engagiert

Im letzten Jahr und auch noch aktuell ist die von RWE geplante Ablagerung von sogenanntem „freigemessenen Bauschutt“ aus dem Abriss des AKW Biblis das beherrschende Thema.

Nachdem das Regierungspräsidium Darmstadt den Büttelborner Deponiebetreiber Südhessische Abfall-Verwertungs GmbH SAVAG zur Annahme des Biblis-Mülls verpflichtet, den Sofortvollzug aber ausgesetzt hat, sind mehrere Klagen anhängig. Der Deponiebetreiber SAVAG klagt gegen den Bescheid im Allgemeinen. Die Riedwerke klagen, weil sie als Eigentümer der Fläche nicht angehört wurden.

 

RWE und der Zweckverband Abfallwirtschaft Bergstraße (ZAKB) haben ihrerseits aktuell eine Klage gegen die Entscheidung eingereicht, den Sofortvollzug auszusetzen. Ein erstinstanzliches Urteil hierzu wird es wohl im März/April geben. Sollte die Klage ins Leere laufen, dürfte sich die gerichtliche Auseinandersetzung wohl bis nach 2030 ziehen, dem Zeitpunkt, wo die Büttelborner Deponie schließen wird.

 

Der NABU erwägt nun aktuell über seinen Landesverband eine weitere Verbandsklage, um weitere bisher nicht im Verfahren berücksichtige Aspekte neu in die gerichtliche Auseinandersetzung einzuführen.  [mw/se 03/24]

Foto: NABU Büttelborn [se]
Foto: NABU Büttelborn [se]