Müll und seine Konsequenzen....

Foto: pixabay
Foto: pixabay

Gedanken, die nachdenklich machen sollten

 

Jannes, 11 Jahre jung und aktives Mitglied des NABU Büttelborn, hat folgenden Brief verfasst, um sein Entsetzen über unser allgegenwärtiges Problem in der Landschaft auszudrücken: den Müll um uns herum - und seine traurigen Auswirkungen auf unsere Mitgeschöpfe.

 


 

Der Tod ist auch bei Vögeln schlimm

  

Am Samstag den 8.2.2020 haben wir auf der NABU-Wiese in Büttelborn die Nistkästen gereinigt, nummeriert und wieder aufgehängt, damit die Vögel in diesem Jahr wieder eine Brutmöglichkeit haben.

  

An diesem Tag fanden wir in den Nistkästen nicht nur verlassene Nester, oder süße Gartenschläfer wie letzte Woche, sondern leider auch insgesamt 12 tote Spatzen (Sperlinge). Sie starben zum Großteil am Plastik, welches in der Landwirtschaft zum Umwickeln von Heuballen eingesetzt wird. Einige haben sich mit Plastikkordeln stranguliert, bei anderen sah es aus, als haben sie das Plastik verschluckt, was durch das Plastik im Magenbereich erkennbar wurde. Ein halb verwester Spatz bestand im Inneren überwiegend aus Plastik.

  

Weiterhin haben wir tote Spatzen gefunden, die äußerlich keinen erkennbaren Schaden hatten. Über deren Todesursache kann man nur spekulieren. In vielen Nestern fanden wir Plastikkordel und weitere Plastikanteile. Dies haben wir alles eingesammelt, damit es die Vögel nicht wieder als Nistmaterial verwenden.

  

Wenn man diese kleinen Vögelchen tot in ihren Nestern findet, empfindet man gleich ein gewisses Schuldgefühl, denn man verwendet täglich so viele Plastikgegenstände.

  

Für mich habe ich die Entscheidung getroffen, und hoffe es beherzigen auch andere, dass viel, viel weniger Plastikmüll in der Umwelt landen sollte. Angefangen haben wir damit direkt vor Ort, indem wir alle Plastikteile, ob groß oder klein, Tüte oder Kordel eingesammelt haben.

  

Jannes H. Haferanke (11 Jahre)

 

Verendete Feldsperlinge in einem Nest voll mit Plastikabfall

Fotos: NABU Büttelborn (or/mw)

Überlegungen eines jungen Menschen, die auch uns Erwachsene zum Nachdenken anregen sollten. Haben wir uns schon allzu sehr an die Plastik-Flut um uns herum gewöhnt? Stört uns Müll in der Landschaft schon nicht mehr? Und, haben wir es mit unserem Konsumverhalten nicht auch ein Stück weit selbst in der Hand, wie unsere Umwelt aussieht?

 

Wenn wir weiterhin  schon im April heimischen Spargel auf unserem Teller haben wollen und Anfang Mai die ersten Erdbeeren genießen möchten, können das unsere Landwirte nun einmal nicht ohne den massiven Einsatz von Kunststoff auf ihren Äckern und Felder liefern.

 

Unsere Ungeduld und unser Konsumverhalten ist Teil des Problems.

Jannes ist konsequent - sind Sie es auch? [ck 02/20]