Kinder-Garten – eigentlich ganz kinderleicht zu realisieren

Foto: pixabay
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Manch einer mag entgegnen, dass es angesichts explodierender Baulandpreise eher eine Ausnahme sein dürfte, einen großen, vielgestaltigen Garten auch für die Nutzung durch Ihre Kinder zur Verfügung zu haben.

 

Trotzdem ist es doch eher ein trister Anblick, wenn ein „Garten“ lediglich aus Terrasse, dem obligaten Grill, einem Stück Rasen und einer einsamen Hüpfburg besteht. Für Kinder wird das auf Dauer ziemlich langweilig sein.

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Interessanter ist für die meisten Kinder hingegen sehr häufig das Gärtnern. Dies kann sich vom Säen in Balkonkästen, dem Umgraben, der Vorbereitung eines Pflanzbeetes, der Pflanzung von Gemüse- oder Obstpflanzen bis hin zu ganz eigenen kreativen Ideen entwickeln. Beziehen Sie Ihre Kinder doch einfach in die Gartengestaltung mit ein. Überlegen Sie gemeinsam mit ihnen, welche Pflanzen, Früchte, Blumen sie gerne im Garten oder auf dem Balkon hätten?

 

Verschiedene Erdbeersorten, sowie viele Tomatensorten gedeihen auch im in kleinerem Rahmen im Kübel oder Kasten sehr gut. Ihre Kinder können diese pflegen, gießen und natürlich essen. Dabei lernen Ihre Kinder von der Pieke auf, welche Gemüse- und Obstsorten gerade Saison haben und ebenso wie gut etwas schmecken kann, wenn es – anders als manchmal das Angebot aus dem Supermarkt - bis zum richtigen Reifegrad an der Pflanze verbleibt. Dazu gehört natürlich auch, die Erfahrung zu machen, wie etwas Unreifes schmeckt. Hier können Sie auf die von der Natur mitgegebenen Instinkte vertrauen: was bitter ist, wird sofort wieder ausgespuckt.

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Außer den bei „kids“ beliebten Erdbeeren und Tomaten lassen sich auch Gurken, Zucchini, Himbeeren, Johannisbeeren, Heidelbeeren oder Brombeeren auf kleinen Flächen, bzw. mit Rankhilfen an vielerlei Standorten kultivieren. Auch als Spalier gezogene Apfel- oder Birnenbäumchen lassen sich an einer Wand gut und platzsparend ziehen. Des Weiteren gibt es für Kinder außer den essbaren Obst- und Gemüsesorten viele Kräuter und Blumen, die auf verschiedene Weise deren Interesse wecken.

 

Schmeckt Zitronenmelisse wirklich nach Zitrone? Was steckt hinter dem leckeren Namen Schokominze? Lassen Sie ihre Kinder diese Erfahrungen mit allen Sinnen machen. Unter den Blumen gibt es sehr viele dankbare Exemplare. Ihre Kinder können sie selbst säen, sie keimen recht schnell und auch wenn Ihre Kleinen einmal das Gießen vergessen sollten, sterben die Blumen nicht gleich. Als Parade-Beispiele gelten Ringelblume, Gänseblümchen, Kapuzinerkresse, Mauerpfeffer, Katzenminze - allesamt dankbare, pflegeleichte Gartengesellen.

 

Sie haben also viele verschiedene Möglichkeiten, Ihren Kindern im Garten kreative Angebote zu machen. Von dem nützlichen Effekt des Verzehrs einmal abgesehen, schaffen Sie auch Tieren ein tolles Angebot, vom Pollen und Nektar für die Insekten und die ein oder andere Nascherei von Ihren Obstsorten im Herbst oder Winter.

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Wenn Sie mit Kinderaugen durch den Garten gehen, sehen Sie vieles auf einmal mit einem anderen Blick. Kinder erfreuen sich besonders an auffälligen Strukturen verschiedener Pflanzen. Zum Beispiel ist der Zierlauch durch seine besondere Wuchsform sehr interessant für Kinder. Fetthennen in allen Arten sind ein wahrer Bienenmagnet vom Spätsommer bis in den Herbst hinein. Die Bienen bleiben sehr lange auf den Blüten sitzen, so dass diese wunderbar beobachtet werden können. Hier muss man schon fast aufpassen, dass die Kinder die unzähligen Bienen nicht in die Hand nehmen, weil diese so lange auf diesen ergiebigen Futterquellen verweilen.

 

Astern haben einen ähnlichen Effekt bei Biene und Kind. Mit Katzenminze, Lampenputzergras oder den silbernen feinen Härchen des Woll-Ziest lockern Sie Ihre Blumenrabatten herrlich auf und die Kinder können viel „Leben“ darum herum beobachten. Für Faszination sorgt auch der Frauenmantel, der am Morgen den Tau als Tröpfchen am Rand und in der Mitte festhält.

Frauenmantel (Foto: naturgucker.de [H. Niehuis-Schwiertz])
Frauenmantel (Foto: naturgucker.de [H. Niehuis-Schwiertz])

Bestaunen Sie gemeinsam mit Ihren Kindern die vielfältigen Pflanzen, und Sie werden sehen, wie schnell die Kinder sich mit diesen auskennen und stolz ihren Freunden vorführen. Wenn Sie die Möglichkeit haben, geben Sie Ihren Kindern einfach eine eigene kleine Fläche zur freien Verfügung. Manchmal ist es sinnvoll, sich ganz bewusst zurückzuhalten und Kinder ganz alleine „ihren“ Garten bewirtschaften zu lassen.

 

Kinder unterschiedlichen Alters stehen mit Stolz im Garten und präsentieren „ihre“ Flächen, egal was daraus geworden ist. Manche Kinder nutzen die Fläche um ein Paradies für Regenwürmer zu gestalten, andere spezialisieren sich auf die Blumen- oder Obst- und Gemüsezucht. Manchmal ergibt sich eine lange Pause bei der Bewirtschaftung und die Kinder entdecken, dass in der Zwischenzeit ganz viele Wildbienen die freiliegenden Erdhügel als Kinderstube nutzen. Diese können sie versuchen zu schützen und „einzäunen“. Egal für was sie sich entscheiden, der Gewinn liegt auf jeden Fall bei Ihnen und Ihren Kindern und vielleicht auch ein bisschen bei der Natur und den Tieren. (hc 03/20)