Wasser im Garten – auch in klein(st)em Maßstab sinnvoll

Feuchtbiotope oder Kleingewässer – selbst wirklich ganz kleine – spielen eine wichtige Rolle im Naturkreislauf. Für manche Arten bilden sie den alleinigen Lebensraum(Fische), andere Arten nutzen sie nur gelegentlich (z.B. Erdkröten zur Vermehrung) und manche Arten wie beispielsweise Vögel vielfach auch „nur“ zum Trinken und zur Körperpflege. Wenn Sie schon einmal die Gelegenheit hatten einem „Ihrer“ Gartenvögel beim Baden zuschauen zu können, werden Sie vermutlich „Wasser“ in Ihrem Garten nicht mehr missen wollen.

Foto: pixabay
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Foto: NABU Büttelborn [ck]
Foto: NABU Büttelborn [ck]

Feuchtbiotope sind – Büttelborn und seine Umgebung mag hierbei vielleicht eine rühmliche Ausnahme bilden – die am meisten gefährdeten Elemente unserer Naturlandschaft. Die Gründe sind bekannt: Trockenlegung, Zuschüttung, Begradigung oder Verschmutzung. Somit spielen selbst kleinste „Ersatzbiotope“ in Form von Gartenteichen oder auch nur kleineren Wassergefäßen eine wichtige Rolle für Tiere.

 

Frühe Adonislibelle (Foto: naturgucker.de [R. Lehne])
Frühe Adonislibelle (Foto: naturgucker.de [R. Lehne])

Falls Sie bereits einen Gartenteich haben, konnten Sie sicherlich schon feststellen, wie schnell sich darin „Leben“ einfindet. Es dauert meist nicht lange bis sich unterschiedliche Bewohner - oft durch die spiegelnde Wasseroberfläche angelockt – eingefunden haben.

 

Libellen, Wasserkäfer oder Wasserläufer sind meist die ersten, die das Biotop „erobern“. Und, ist der Teich groß und tief genug, nutzen ihn auch bald zuwandernde Arten wie Molche oder Kröten als willkommene Kinderstube.

Erdkröte (Foto: naturgucker.de [F. Rothenhäusler])
Erdkröte (Foto: naturgucker.de [F. Rothenhäusler])

Viele dieser Tiere suchen während der heißen Zeit des Tages kühlere Verstecke in Spalten, in Laubhaufen oder in Reisighaufen auf, um dann bei Dämmerung wieder auf Nahrungssuche zu gehen. Aus diesem Grund sind solche Kleinstrukturen in der Nähe der Wasserstellen besonders wichtig – sorgen Sie bitte auch dafür, dass diese „Ruhezonen“ bei Gartenarbeiten möglichst ungestört bleiben.

 

 

Moderlieschen (Foto. naturgucker.de [K. Kleinke])
Moderlieschen (Foto. naturgucker.de [K. Kleinke])

Erfreulich dabei ist auch, dass sich die Tiere vielfach auch als außerordentlich nützlich erweisen. So halten Libellenlarven oder heimische (!) Kleinfische wie z.B. das Moderlieschen ihr Feuchtbiotop frei von Stechmückenlarven und die Erdkröten sind liebenswerte und sehr fleißige Helfer bei der Beseitigung von Pflanzenschädlingen.

 

In einem eingewachsenen Teich mit pflanzlichem Bewuchs und einer Vielzahl von tierischen „Räubern“, müssen Sie sich bestimmt keine Sorgen um eine mögliche Schnakenplage im Sommer machen – es wird sie nicht geben.

 

Haussperlinge (Foto: NABU Büttelborn [ck])
Haussperlinge (Foto: NABU Büttelborn [ck])

Aber auch wenn’s nicht gleich ein Riesenteich sein kann oder darf, auch kleine Tümpel oder gar nur gefüllte Wasserschalen helfen Tieren ihren Durst zu stillen oder ermöglichen Vögel die lebensnotwendige Gefiederpflege.

 

Halten Sie daher bitte solche „Badezuber“ möglichst sauber (ein regelmäßiger Wasserwechsel verhindert letztendlich auch Schnakenlarven) und stellen Sie sie bitte so auf, dass Katzen die nassen Badegäste nicht stören können.

 

Wir garantieren Ihnen, dass Sie – und natürlich auch die Tiere – eine große Freude an dem kühlen(den) Nass haben werden. (ck 03/20)