Eine begrünte Hausfassade, ein herbstliches Staudenbeet mit Falllaub darauf, eine quietsch-bunte Wildblumenrabatte – all das mag für den menschlichen Betrachter „unordentlich“ wirken. Aus ökologischer Sicht ist es jedoch ein legitimer Verstoß gegen unsere lebensfeindliche Ordnungsliebe, die Natur in unserer nächsten Umgebung immer mehr zurückdrängt.
Aufmerksame Mitbürger werden es sicherlich wahrgenommen haben, denn auch in unserer Heimatgemeinde Büttelborn sind vielfach Einfahrten, Zuwege, Vorgärten oder selbst ganze Gärten (vermeintlich) „pflegeleicht“ gestaltet – hier haben andere Lebewesen schlichtweg nichts zu suchen.
Ein steriler Vor-“garten“ aus Kies, eine rechtwinklige Rasenfläche rund ums Haus, ein paar immergrüne Hecken um neugierige Blicke auszuschließen – das ist leider vielfach die sogenannte „Natur“ um uns herum.
Fotos: pixabay
Aber welchen Wert hat eine solche – bestenfalls – „grüne Wüste“ für Tiere, die um und mit uns leben? Die Antwort darauf ist ernüchternd: leider fast keinen!
Trittfestigkeit ist fast der einzige Vorteil einer Rasenfläche, aber dieser Vorteil ist teuer erkauft. Das häufige Mähen erfordert Zeit und Energieeinsatz, die notwendige Bewässerung (Klimawandel!) und eine mineralische Düngung verschwenden Ressourcen und belasten schlimmstenfalls sogar das Grundwasser. Eine Wüste aus akkuraten, sattgrünen Halmen, keine Blüten, keine Samen, somit kein Lebensraum für Tiere - lediglich Amseln stochern vereinzelt mal nach Regenwürmern.
Reicht uns das wirklich? Ist das tatsächlich bereits genug „Natur“ um uns herum?
Falls Sie, wie auch wir vom NABU Büttelborn, darauf eine klare Antwort haben, nämlich „Nein“, dann sollten Sie bitte aufmerksam weiterlesen. Im Folgenden versuchen wir Ihnen Tipps und Anregungen zu geben, wie sie Vorhandenes sinnvoll umgestalten oder Neues gleich ökologisch sinnvoll planen können.
Sie haben einen kleinen Garten und denken nun, die Fläche sei zu klein um etwas für die vielen kleinen Lebewesen zu tun? Wir erklären im Folgenden, dass auch auf kleinem Raum das Leben „brummen“ kann.
Oder Sie sind sich unsicher, ob die eine oder andere Pflanze, die im Herbst Beeren trägt, giftig für ihre Kinder sein könnte? Wir haben dafür verschiedene ungiftige Alternativen für Sie zusammengestellt. Sie sollten also unbedingt weiterlesen, was in kleinen Gärten, einzelnen Sträuchern, kleinen Bäumen oder sogar im Balkonblumenkasten alles leben kann. Gleichzeitig haben Sie und Ihre Kinder viele Möglichkeiten, Tiere ganz nah beobachten zu können. Sogar ein einziger Strauch kann schon bis zu 60 verschiedenen Tiere in verschiedenster Weise nützen.
Es lohnt sich also an der einen oder anderen Stelle über kleine Alternativen zu Bisherigem nachzudenken, denn diese einzelnen Änderungen schaffen ggf. schon eine große Wirkung für die Natur.
Wenn Sie jedoch trotzdem noch unsicher sind oder Fragen haben: kontaktieren Sie uns und wir werden versuchen, Ihr Problem zu verstehen und ggf. Ihnen mit Tipps zu helfen, wie Sie ihren Garten naturfreundlich(er) gestalten können.
Haben wir Ihr Interesse geweckt? Unter folgenden links haben wir für Sie weitere Informationen zu ganz verschiedenen Themen rund um Ihren Garten zusammengefasst:
* Platz ist in der kleinsten Hütte
[ck 03/20)