Steckbrief:
Beatles Fans kennen Sie garantiert. Der Song „Blackbird“ beinhaltet sogar ihren melodischen Gesang – bei uns ist die Schwarzdrossel jedoch eher als Amsel bekannt. Noch vor wenigen Jahren war sie ein echter „Allerweltsvogel“. Leicht erkennbar am schwarzen Federkleid (Männchen), dem orangegelben Schnabel und dem Augenring. Das Weibchen ist - aus Gründen der Tarnung bei der Brut - eher unscheinbar gefärbt. Den noch vor wenigen Jahren allgegenwärtigen melodischen Gesang in den frühen Morgen und Abendstunden vermisst man irgendwie in letzter Zeit.
Der wahrscheinlichste Grund hierfür ist ein Virus, der sich bei Amseln auszubreiten droht: der Usutu Virus. Leider meist mit tödlichen Folgen für das Tier.
Wie können Sie helfen?
Die Amsel ist eines der wenigen Tiere unserer Umgebung, die von ‚öden‘ Rasenflächen in unseren Hausgärten profitieren können – dort finden sie häufig Regenwürmer, die mit ruckartigen Trippelschritten gesucht werden. Trotzdem böte eine langweilige Rasenfläche ohne Bäume und Büsche keine geeignete Heimat für die Amsel, sie braucht auch Schutz vor Feinden und geeignete Brutmöglichkeiten. Bieten Sie ihr doch diese Möglichkeiten in Ihrem Hausgarten und vermeiden Sie nach Möglichkeit Störungen (z.B.: Heckenschnitt) in der Nähe des Nestes während der Brut.
Da Amseln sehr gerne baden (übrigens auch im Winter), ist eine flache Schale mit Wasser stets willkommen. Im Winter können Sie geölte Haferflocken in das Futterhäuschen streuen und ein paar Früchte an den Bäumen belassen – beides hilft hoffentlich auch mit, dass sich der Bestand bei uns wieder erholen kann, wenngleich der gesangsfreudige Vogel zum Glück noch nicht als gefährdet gilt.
[ck 03.2019]
Möchten Sie einmal kurz zuhören?
Copyright Audio-file: Timo Tschentscher (www.xeno-canto.com)
Fotos: NABU Büttelborn [or]
Aktuelle Bedrohung:
Wenn Sie eine teilnahmslos wirkende Amsel vorfinden, die auch kaum Fluchtverhalten zeigt, könnte es sich um ein an dem Usutu Virus erkranktes Tier handeln.
Seit einigen Jahren breitet sich das ursprünglich aus dem südlichen Afrika stammende Usutu Virus (USUV) auch in Deutschland aus. Das Sommerhalbjahr 2018 erwies sich hierbei als besonders dramatisch. Das Virus wird durch Stechmücken übertragen und führt bei Vögeln (insb. Amseln) zur Apathie und raschem Tod. Es ist nicht behandelbar, jedoch scheinen sich bereits Resistenzen bei Vögeln auszubilden, sodass nicht mehr mit fast flächendeckenden Verlusten zu rechnen ist [ck 03.2019].