Flächenversiegelung – unser selbstgemachtes Problem

Kaum zu glauben, aber leider wahr: fast die Hälfte der Siedlungs- und Verkehrsflächen in Deutschland ist laut Umweltbundesamt „versiegelt“. Versiegelt ist eine Umschreibung der Begriffe bebaut, betoniert, asphaltiert oder befestigt (wie z.B. mit Pflaster). Tendenz im Übrigen steigend.

Fotos: pixabay

Somit ist fast die Hälfte dieser Böden luft- und wasserundurchlässig, Niederschlag kann nicht oder nur schwer versickern, der Gasaustausch des Bodens mit der umgebenden Luft ist gedrosselt. Die Auswirkungen sind häufig dramatisch, denn bei starken Regenfällen kann die Kanalisation oder die Vorfluter die Wassermassen nicht fassen und es kommt zunehmend zu örtlichen Überschwemmungen.

 

Versiegelte Böden ohne nennenswerten Bewuchs können natürlich auch kein Wasser verdunsten und können somit im Sommer auch nicht zur Kühlung der Luft beitragen. Darüber hinaus wird auch die nötige Bodenneubildung unterbunden, denn unter Asphalt oder Beton stirbt die dafür benötigte Bodenfauna ab.

 

Was können Sie persönlich in Ihrem Bereich dagegen tun?

 

Es ist eigentlich sehr einfach: versiegeln Sie bitte nur die Flächen um Ihr Haus, die wirklich unbedingt notwendig sind. Und falls es dafür schon zu spät sein sollte: ein – wenn auch nur teilweiser - Rückbau ist meist nicht allzu aufwändig oder kostenintensiv.

 

Es ist wirklich überflüssig, jeden Winkel von Einfahrten o.ä. komplett mit undurchlässigem Pflaster oder gar Asphalt zu versiegeln. Durchlässiges Pflaster, eine hübsche Blumenrabatte oder bunte Sträucher entlang einer Einfahrt oder ähnliches sehen nicht nur optisch gefälliger aus, sie helfen auch – in kleinem Rahmen – dass die andere Hälfte der Siedlungs- und Verkehrsfläche nicht auch noch der Natur entrissen wird. (ck 03/20)

Rabatte aus Färberkamille und Ackerrittersporn (Foto: NABU Büttelborn [ck])
Rabatte aus Färberkamille und Ackerrittersporn (Foto: NABU Büttelborn [ck])