Insektenhotels der NABU Jugendgruppe

Foto: NABU Büttelborn [ch]
Foto: NABU Büttelborn [ch]

Die erste Aktion unserer Jugendgruppe des NABU-Büttelborn wird das Bauen verschiedenster kleiner Insektenwohnungen durch euch Zuhause sein.

 

Diese könnt ihr dann nach der Fertigstellung Zuhause aufhängen oder an der NABU-Streuobstwiese zu einem großen Hotel zusammenfügen und z.B. unter Bee`s Inn bei der größten Hotelkette der NAJU präsentieren.

 

Foto: NABU Büttelborn [ch]
Foto: NABU Büttelborn [ch]

An der NABU – Streuobstwiese entstand kürzlich eine erste Wohnanlage für Insekten, um euch zu zeigen, wie so etwas aussehen könnte.

 

Wie groß die Anlage dann einmal wird, könnt ihr mit beeinflussen. Kommt zu uns in die Jugendgruppe und baut mit.

 

Alle zusammen dürfen wir zwar noch nicht bauen. Aber wenn ihr Lust habt, können wir euch Tipps geben, dass ihr alleine oder mit ein bisschen Hilfe eine Wohneinheit bauen könnt.

 

Diese könnte vor der Streuobstwiese platziert werden und so entsteht eine große Wohnanlage.

 

Wir haben schon mal begonnen...

Elyas und Jannes


Warum überhaupt ein Insektenhotel bauen?

Foto: pixabay
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Wildbienen, Hummeln, Schmetterlinge und andere Insekten bestäuben vielerlei Pflanzen. Ohne diese Bestäuber gäbe es keine leckeren Äpfel, Erdbeeren (bzw. viele andere Früchte) und auch keine bunten Blumenwiesen.

 

Insgesamt kann man sagen, dass 80% der Blütenpflanzen auf die Bestäubung von Insekten angewiesen sind.

 

Aber Wildbienen sind in Deutschland leider stark bedroht. Das liegt unter anderem an zu wenig Nahrung, zu wenig Lebensraum und zu viel Einsatz von Pflanzenschutzmitteln.

 

All das könnt ihr aber zum Glück ein kleines bisschen beeinflussen.

 

Steigt gleich ein in das Hotelgewerbe für Wildbienen ein und gebt ihnen ein Zuhause und dadurch etwas Lebensraum zurück.

 

Informationen und Bauanleitungen findet ihr unter folgenden links:

Video Bauanleitung für Insektenhotels

Beschreibung Bauanleitung für Insektenhotels

PDF für Bauanleitung (Stängelhotel)

PDF für Bauanleitung (Nistholz)


Warum brauchen die Insekten Nisthilfen?

Foto: pixabay
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Viele der Insekten sind auf kleine Hohlräume in Bäumen, Mauerritzen oder hohle Pflanzenstängel für ihre Eiablage angewiesen und können selbst keine eigenen Gänge graben.

 

Diese Hohlräume werden immer seltener, deshalb sind die Insekten an vielen Stellen auf Nisthilfen angewiesen.


Worauf müsst ihr beim Bauen besonders achten?

Foto: pixabay
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Die kleinen Nützlinge haben ganz zarte Flügelchen, deshalb müssen die Öffnungen der Hohlräume, also die Einfluglöcher, egal ob Bohrlöcher oder Öffnung von Pflanzenstängel, ohne Fransen sein.

 

Auf Stroh oder Zapfen könnt ihr gerne verzichten, dort finden sich kaum Insekten zur Brut oder Überwinterung ein. 


Wer von euch kann mitmachen?

Foto: pixabay
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Jeder von euch, der Interesse hat kann sich gerne beteiligen. Lasst euch dabei – wenn ihr mögt - auch von Erwachsenen (z.B. euren Eltern) unterstützen. Wir sind gespannt auf die vielen verschiedene Wohnmöglichkeiten die ihr plant und baut.

 

Über eine kurze Email über eure Teilnahme würden wir uns sehr freuen!

 

Schickt sie bitte an:

christinehaferanke@web.de


Wann soll das große Hotel seine Eröffnung feiern?

Foto: pixabay
Foto: pixabay

Ab Anfang März 2021 wird vor der NABU-Streuobstwiese das Grundgerüst für das Hotel stehen und die einzelnen Zimmer können danach eingestellt und bezogen werden. Genauere Termine und Abläufe folgen unter Einhaltung der Corona Vorgaben.

 

Zuhause könnt ihr die Hotels direkt nach der Fertigstellung, an einem regengeschützten, sonnigen Ort aufhängen.


Was könnt ihr außerdem noch für die Insekten tun?

Foto: pixabay
Foto: pixabay

Die nächste Aktion für die NABU-Jugendgruppe schließt sich direkt an die Insektenhotels an. Wenn ihr auch daran Interesse habt, könnt ihr euch Material zum Rollen von Seedbombs (Erdkugeln mit Wildblumensamen)  abholen und diese anfertigen.

 

Danach müsst ihr sie trocknen lassen und anschließend fleißig in der Umgebung verteilen oder z.B. auch verschenken. Dadurch bekommen die Insekten zu Ihren Nistmöglichkeiten auch die nötige Nahrung, um die Brut anzulegen und zu versorgen. Außerdem sind solche kleinen Wildblumeninseln auch hübsch anzusehen, oder? 

 

Für diese Aktion gibt es dann auf dieser Homepage später aber noch eine weitere Anleitung. [CH 01/21]


Ideen zum Bau von Insektenunterkünften

Nun möchten wir euch noch Tipps und Anregungen zum Bau einer Insektenunterkunft geben, die ihr vielleicht am besten zusammen mit euren Eltern einmal ausprobieren könnt.

 

Wir von NABU Büttelborn haben also einiges für euch "getestet" und für gut befunden.

 

Ein paar unserer "Testobjekte" werden wir auch vor der NABU Streuobstwiese in Büttelborn aufstellen - dort könnt ihr alles noch genauer in Augenschein nehmen.

Foto: NABU Büttelborn [ch]
Foto: NABU Büttelborn [ch]

Materialien:

  1. Holzbohrer verschiedener Stärken
  2. Akkuschrauber oder Bohrmaschine
  3. Eventuell etwas zum Einspannen des Holzes (Schraubstock)
  4. Festes Holz bzw. Holz, welches nicht splittert (Buche, Eiche, Nuss, Obstbaumholz, Birke…)
  5. Bambus oder andere Röhrchen
  6. Konservendose (natürlich leer und ausgespült)
  7. Feile/ Sandpapier
Foto: NABU Büttelborn [ch]
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Rahmen:

 

Wenn ein Rahmen gewünscht oder benötigt wird, diesen aus verschiedenen Brettern, je nach der gewünschten Größe, zusammenschrauben.

 

Im abgebildeten Kasten besteht der Boden und die Seiten aus einem 15 cm breiten Brett.

 

Die Rückwand und das Dach wurden aus einem 20 cm breiten Brett zurechtgesägt und verschraubt.

 

Eine Trennung in verschieden hohe Bereiche kann die Bestückung etwas erleichtern.

Mögliche Insektenelemente:

 

Dosen:

  1. Spülen und wenn nötig, entgraten.
  2. Röhrchen (z.B. Bambusstängel, Pappröhrchen [Strohhalme aus Papp] auf die gewünschte Länge kürzen, so dass die Röhrchen nicht überstehen).
  3. Die Röhrchen dicht einstecken und mit Leim am Boden der Dose festkleben (z.B. Patex kleben statt bohren).
  4. Die Dose in einen Rahmen stellen oder alleine aufhängen (wenn die Dose alleine aufgestellt oder gehängt wird, darauf achten, dass die Röhrchen gut vor Regen geschützt sind, also nicht herausragen).

Holz:

 

Es gibt mehrere Arten um Röhren in das Holz zu bohren.

 

Foto: NABU Büttelborn [ch]
Foto: NABU Büttelborn [ch]
Foto: NABU Büttelborn [ch]
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Stirnholz:

  1. Holzstücke auf die passende Länge des Rahmens zurechtsägen
  2. Holzstück einspannen
  3. Mit verschiedenen Holzbohrerstärken Löcher bohren
  4. Auf einen sauberen Rand der Bohrlöcher achten
  5. Fläche und Ränder abschließend mit Sandpapier glätten 

Foto: NABU Büttelborn [ch]
Foto: NABU Büttelborn [ch]
Foto: NABU Büttelborn [ch]
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Scheitholz oder Stammstücke

  1. Holzstücke in Rahmen einpassen, oder einen Rahmen um das Holzstück
  2. Mit dem Holzbohrer die Löcher möglichst gerade durch die Rinde in das Holz bohren
  3. Darauf achten, dass sich die gebohrten Löcher im Inneren des Holzes nicht treffen und nicht zu eng beieinander liegen (doppelte Bohrerstärke).
  4. Ränder der Bohrlöcher mit Sandpapier eventuell nach bearbeiten

Foto: pixabay
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Foto: NABU Büttelborn [ch]
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Bambus oder andere hohle Pflanzenstängel:

  1. Wenn der Bambus am hinteren Ende festgeklebt wird, muss er an diesem Ende nicht geschlossen sein. Ansonsten empfiehlt es sich, dass Sie den Bambus so schneiden, dass er an einem Ende einen Knoten hat. Dadurch entsteht eine einseitige Röhre, welche die Insekten benötigen
  2. Den Bambus in frischem Zustand mit der Gartenschere auf die gewünschte Länge schneiden
  3. Getrocknete Bambusstangen mit einer Säge (Metallsägeblatt) oder einer Stichsäge (auch mit Metallblatt) auf die gewünschte Länge schneiden
  4. Eventuell die Ränder auch mit Sandpapier glätten
  5. Entweder in eine Konservendose oder direkt in einen Rahmen einlegen
  6. Auch der Bambus kann am hinteren Ende mit Leim festgeklebt werden, damit Vögel die Röhrchen nicht herausziehen können

Vogelschutz:

  1. Ein Schutz vor hungrigen Vögeln ist vorteilhaft, wenn kleinere Elemente mit dem Schnabel herausgezogen werden könnten. Größere Holzstücke brauchen nicht unbedingt gesichert werden
  2. Um die Insekten vor Fressfeinden wirkungsvoll zu schützen ist es empfehlenswert, den Frontbereich mit einem Gitter zu versehen
  3. Das Gitter sollte so beschaffen sein, dass Vögel keine Insektennisthilfen plündern, bzw. herausziehen können
  4. Erfahrungsgemäß haben sich Drähte mit Öffnungen von 10 x10mm bewährt
Foto: NABU Büttelborn [hä]
Foto: NABU Büttelborn [hä]
Foto: NABU Büttelborn [ch]
Foto: NABU Büttelborn [ch]

Aufstellen:

  1. Die Insekten haben es für ihre Brut gerne warm, wählen Sie deshalb eine Stelle mit viel Sonne. Beachten Sie auch die Veränderung des Schattenverlaufes der verschiedenen Jahreszeiten
  2. Wählen Sie die An- und Ausflugrichtung bitte abgewandt von der Wetterseite
  3. Wenn dann in der Nähe auch noch Pflanzen wachsen, von denen die Insekten ihre Nahrung holen können, steht der Besiedlung nichts mehr im Weg 

 [CH 02/21]