Zitronenfalter

Steckbrief:

Falls Sie an einem sonnigen Vorfrühlingstag einen Schmetterling fliegen sehen, so ist das - zumindest in diesem Fall - nicht auf den Klimawandel zurückzuführen, sondern es handelt sich sehr wahrscheinlich um einen Zitronenfalter. Er ist das „early-bird“ der Schmetterlinge und ist zuweilen schon sehr zeitig im Jahr bei sonnigem Wetter bei uns zu beobachten. Dabei setzt er sich gerne mit zusammengeklappten Flügeln seitlich zur Sonne um sich zu wärmen. Fachleute nennen das etwas sperrig „seitlichen Absorptionsonner“.

Die Männchen sind leicht an der schönen, zitronengelben Färbung der Flügel mit den typischen spitzen Enden zu erkennen. Die Weibchen hingegen sind eher blass grünlich-gelb und sehen Kohlweißlingen etwas ähnlich. Die Spannweite der Falter beträgt 5-6 cm.

Den Winter verbringt er – auch sehr ungewöhnlich für einen Falter – ungeschützt in einer Spalte, unter einem Blatt oder einfach an einem Zweig hängend. Friert er dabei nicht ein? Nein, zum Glück nicht, denn er lässt vor der kalten Jahreszeit viel Körperflüssigkeit ab und hat zudem auch ein körpereigenes Frostschutzmittel: Glyzerin. Damit und auch mit Sorbit und bestimmten Eiweißen ausgestattet, kann er im Freien auch Temperaturen von bis zu -20 °C überstehen.

Das Weibchen legt ihre bis zu 100 Eier einzeln oder in kleinen Gruppen an den typischen Futterpflanzen der Raupen ab: Faulbaum und Kreuzdorn. Nach kurzer Zeit schlüpfen dann die relativ gut getarnten mattgrünen Raupen und ernähren sich anschließend von den Blättern der Futterpflanzen.

Der Schmetterling hält jedoch, auch das erstaunlich, eine Art Sommerschlaf („Übersommerung“). Erst im Frühherbst findet man ihn an Blühpflanzen wie z.B. Distel oder Blutweiderich.

Nahrungspflanze der Raupen: der Faulbaum (Foto: naturgucker.de [A. Baumert])

Wie können Sie helfen?

Es ist eigentlich sehr einfach: bieten Sie den wunderschön gefärbten Tieren die Möglichkeit zu überwintern (lassen Sie ein paar höhere Stauden den Winter über stehen), bieten Sie ihnen einen „gedeckten Tisch“ in Form unterschiedlicher Blühpflanzen und, das wäre dann sozusagen das Sahnehäubchen, pflanzen Sie einen hübschen Faulbaumstrauch in Ihren Garten. Das wäre vielleicht der Magnet für „ihre“ Zitronenfalter. (ck/02.20)